Fokus auf … Androgenetische Alopezie
– Diese Alopezie ist sehr häufig (bis zu 50% bei 50-jährigen Männern), kommt weltweit vor und ist androgenabhängig (Auftreten nach Pubertät).
– Im Gegensatz zur trendigen Selbstrasur ist die Lebensqualität oft eingeschränkt [1].
– Starke vererbbare Komponente: Söhne von Vätern mit Glatze haben ein fünfmal höheres Risiko für eine solche.
– Multiple Gen-Loci sind mit diesem erhöhten Risiko assoziiert.
– Die 5-α-Reduktase (Isoformen 1 und 2) metabolisiert im Gewebe Testosteron (das in normaler Konzentration zirkuliert) zum Dihydrotestosteron.
– Dihydrotestosteron hat eine deutliche höhere Affinität zum Androgenrezeptor und ist für die Entstehung der Alopezie zentral.
– Im Gegensatz zur Assoziation mit einem Prostatakarzinom (Mehrzahl der Studien negativ) scheint diese Alopezie mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko assoziiert.
– Minoxidil (mit multiplen Wirkmechanismen auf die Haarfollikel) und 5α-Reduktase-Hemmer (Finasterid, Dutasterid) sind wirksame Therapien (oral/topisch).
– Die oralen Verabreichungsformen scheinen insgesamt besser wirksam.
– Eine vergleichende Studienanalyse (Finasterid, Dutasterid, Minoxidil) findet, dass 0,5 mg Dutasterid (p.o./Tag) die wirksamste Therapieoption sei ([2], siehe Abbildungen 3 und 4).
Verfasst am 10.02.2022.