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Publiziert am 01.01.2022
Ein 34-jähriger Mann wurde im Berner Oberland beim Klettern von einer Schlange in den rechten Zeigefinger gebissen. Die Schlange wurde fotografiert und als melanotische Version einer Aspisviper identifiziert.
Grad | Häufigkeit [4] | Symptome/Befunde | Indikation Antidot [7] |
0 | 8% | Trockener Biss ohne Giftinjektion, nur Bissmarke, kein Ödem | Nein |
I | 42% | Lokales Ödem um Bissmarke, keine systemischen Symptome | Nein |
II | 40% | Ödem eines grösseren Teils des Gliedes | Ja |
Leichte systemische Symptome: vorübergehende Hypotonie, Erbrechen, Durchfall | |||
III | 10% | Ödemausbreitung auf die ganze Extremität und den Stamm | Ja |
Schwere Systemische Symptome: Schock, Gerinnungsstörungen |
1. Therapie-resistente Hypotonie und Kreislaufschock | |
2. Protrahierte schwere gastrointestinale Symptome | |
3. Schleimhautschwellung mit Gefahr der bronchialen Obstruktion | |
4. Rasche Ödemausbreitung auf die ganze Extremität und den Stamm | |
5. Neurologische Symptome wie ZNS-Depression, periphere und zentrale Paresen | |
6. Gefahr eines Kompartmentsyndroms | |
7. In Grenzfällen unterstützen folgende Befunde eine Antivenin-Anwendung: | |
Leukozytose >15–20 G/l | |
metabolische Azidose | |
Hämolyse | |
EKG-Veränderungen | |
Gerinnungsstörungen |
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