Das Wichtigste für die Praxis
Auch banale Salmonellenenteritiden können zu folgenreichen Komplikationen führen. Deswegen gilt:
• Bei vorangegangenen Salmonellenenteritis oder gar -bakteriämie und Risikofaktoren (Arteriosklerose, hohes Alter, Immunsuppression) mit ggf. zusätzlich abdominalen Symptomen ist eine rasche, bildgebende Diagnostik (Ultraschall/Computertomographie) empfohlen.
• Als Therapie kommen eine offene chirurgische Sanierung oder ein endovaskuläres Vorgehen (EVAR) infrage, beides in Kombination mit einer resistenzgerechten Antibiotikatherapie. Bei betagten Patienten mit einem salmonellenbedingten mykotischen Aortenaneurysma, bei dem ein Eingriff zu riskant scheint, können Antibiotika allein erwogen werden.
• Gerade weil es keine etablierte Empfehlung zur Antibiotikatherapie nach erfolgter Intervention (Operation oder EVAR) gibt, ist die Absprache zwischen Hausarzt und Spezialisten wichtig. Regelmässige Kontrollen in der Hausarztsprechstunde, vor allem auch hinsichtlich Compliance und Antibiotikanebenwirkungen und -unverträglichkeiten sind empfohlen. Bei unklarer Zustandverschlechterung ist immer auch eine persistierende Graft-Infektion in Betracht zu ziehen.
• Bei älteren Patienten sollten immer körperliche, kognitive, psychische und soziale Faktoren zur medizinischen Entscheidungsfindung einbezogen werden und nicht nur das chronologische Alter.