Fokus auf … Affenpocken: falscher Name mit vielen Fragezeichen
– Affen sind nicht die Hauptwirte, sondern vor allem Nager.
– DNA-Virus mit besserer Replikationskontrolle/-reparatur als jener von RNA-Viren wie SARS-CoV-2 oder HIV, somit wahrscheinlich weniger «mutationsanfällig».
– Erstentdeckung in Laboraffen 1958, erster humaner Fall 1970.
– Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Lymphadenopathie, eitergefüllte Bläschen.
– Ungewöhnlich ist die weltweite Häufung der humanen Infekte in den letzten 2–3 Wochen und bei homosexuellen Männern.
– Da Spermien keine «Affenpocken» enthalten, ist ein Infekt bei homosexuellen Männern eher durch engen oder direkten Hautkontakt mit den Effloreszenzen oder Tröpfchen der Ausatmungsluft eines infizierten Menschen bedingt.
– Je nach Virusstamm, benannt nach den Ursprungsorten in Zentralafrika, soll die Mortalität 1 bis sogar 10% betragen.
– Bisherige genomische Analysen zeigen keine zu höherer Infektiosität/Pathogenität führenden Mutationen.
– Die klassische Pockenimpfung ist protektiv, wie wahrscheinlich auch ein neuerer, besser verträglicher Impfstoff [1].
– Tecovirimat (mit Zulassung der «Food and Drug Administration») ist bei dokumentierten Fällen wirksam und weist keine relevanten, bisher bekannten Nebenwirkungen auf.
– Die nächsten Wochen werden die unbekannten Fragen über Risikofaktoren und -gruppen, allfällige Infektiositäts- und Pathogenitätssteigerungen sowie Mortalitäten in einer europäischen Population wohl bald klären [2, 3].
Verfasst am 27.05.2022.