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Publiziert am 21.09.2022
In der Schwangerschaft ist die mässige Zunahme der Ketonämie und -urie physiologisch, sie kann aber durch einige Faktoren verstärkt werden. Worauf gilt es zu achten?
Tabelle 1: Faktoren, die die Bildung von Ketonkörpern begünstigen |
Längeres Fasten Ungeeignete oder ketogene Ernährung Wiederholtes Erbrechen Gastroparese Sport über längeren Zeitraum Schlecht eingestellter Diabetes und/oder vergessene Injektionen Funktionsstörung der Insulinpumpe Nicht diagnostizierter Diabetes Glukokortikoide zur Lungenreifung |
Tabelle 2: Behandlungsempfehlungen | |
Ketonämie im Kapillarblut >0,6 mmol/l ohne Diabetes | Ursache behandeln. In 90% der Fälle muss die Kohlenhydratzufuhr oral oder intravenös erhöht werden. |
Ketonämie im Kapillarblut >0,6 mmol/l mit Diabetes | Ärztin bzw. Arzt kontaktieren, auf Azidose prüfen: falls Azidose: Behandlung laut Ketoazidose-Protokoll falls keine Azidose: Kohlenhydrat- und Insulinzufuhr erhöhen |
Wir empfehlen, bei Vorliegen begünstigender Faktoren die Ketonkörper ein- bis zweimal täglich zu messen (bei Diabetes häufiger, besonders bei Typ-1-Diabetes), und zwar idealerweise mit Kapillarblut-Teststreifen. |
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