Fokus auf ... Familiärer Hypercholesterolämie
– Die Krankheit kommt in einer Frequenz von 1:300 in der Allgemeinbevölkerung vor (noch höher bei Individuen mit kardiovaskulären Erkrankungen).
– Bei dieser Frequenz werden in jeder Hausarztpraxis 6–10 Indexpatienten gesehen (mit Chance für Prävention in deren Familien).
– Die Diagnose wird im Mittel erst etwa im Alter von 44 Jahren gestellt.
– Für jeden LDL-Wert ist das kardiovaskuläre Risiko höher als bei nicht familiärer Hypercholesterolämie (weil der Risikofaktor schon lebenslang präsent war).
– Eine Kenntnis der Diagnose ist therapeutisch wichtig, da die Mehrzahl dieser Patientinnen und Patienten mit einem Statin allein die LDL-Zielwerte nicht erreichen werden.
– Weibliches Geschlecht ist leider ein zusätzlicher Risikofaktor: noch spätere Diagnose, weniger intensive Therapien, tiefere Wahrscheinlichkeit, die LDL-Zielspiegel zu erreichen, als bei Männern.
Lancet. 2021, doi.org/10.1016/S0140-6736(21)01122-3 und doi.org/10.1016/S0140-6736(21)01372-6.
Verfasst am 09.09.2021.