Wussten Sie?
1) Die drei häufigsten Ursachen der chronischen Pankreatitis sind (mehrere richtige Antworten möglich):
A Chronische Glukokortikoidtherapie
B Nikotinabusus (>35 «packyears»)
C Genetische Ursachen
D Nichtsteroidale Antirheumatika
E Alkoholüberkonsum (>5 «drinks»/Tag)
2) Patienten mit chronischer Pankreatitis sollten wie folgt auf die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms untersucht werden (MRI):
A Jährlich
B Alle 5 Jahre
C Kein Screening, da Pankreaskarzinom nicht gehäuft
D Kein Screening, da kein Effekt auf Verlauf bewiesen
E Screening beschränkt auf hereditäre Pankreatitis
Antworten zu diesen Fragen:
Richtig sind 1 B, C und E sowie 2 D und E.
Vor allem Alkoholüberkonsum, aber auch Nikotinabusus sind die wichtigsten Ursachen. In 30–80% aller Fälle ist die Diagnose allerdings nicht klar (idiopathische Pankreatitis), wobei die Prozentzahlen am höheren Ende allenfalls nur für sinoasiatische Menschen zutreffen. Etwa bei der Hälfte der ungeklärten Pankreatitiden liegen erworbene Mutationen/Polymorphismen (u.a.) in den Genen des Trypsin-Inhibitors oder im Gen des auch bei der Zystischen Fibrose mutierten Gens (CFTR, «cystic fibrosis transmembrane regulator») vor. In 1% der Fälle handelt es sich um eine hereditäre, autosomal-dominante vererbte Pankreatitis, mit einer Mutation des kationischen Trypsinogen-Gens (PRSS1). Diese Patient(inn)en haben eine speziell hohe Rate an sekundären Pankreaskarzinomen (7% aller Fälle im Alter von 70 Jahren). Bei anderen Formen der chronischen Pankreatitis treten Karzinome auch gehäuft auf (1,8% aller Fälle 10 bzw. in 4% 20 Jahre nach Diagnosestellung), der Wert und die Konsequenzen eines Screenings sind aber unklar.
Verfasst am 22.12.2019.