Das Wichtigste für die Praxis
• Bei Reiserückkehrern aus subtropischen und tropischen Gebieten mit Fieber neben der Malaria immer auch an das Dengue-Fieber denken.
• Typische Symptome sind Fieber, starke Gliederschmerzen («Knochenbrecher»), Kopfschmerzen, flächige, konfluierende Exantheme.
• Alarmsymptome, die zu einer Hospitalisation führen sollten, sind: Abdominalschmerzen, Hepatomegalie, persistierendes Erbrechen, Zeichen von Flüssigkeitsverschiebung (Ödeme, Pleuraerguss), Mukosablutungen/Petechien, Lethargie, Ruhelosigkeit oder laborchemisch gravierende Veränderungen wie Leukopenie, rascher Anstieg des Hämatokrits mit zeitgleicher Thrombozytopenie, Niereninsuffizienz oder erhöhte Leberwerte.
• Die Therapie erfolgt symptomatisch mit Paracetamol und Flüssigkeitssubstitution.
• Nichtsteroidale Antirheumatika oder Azetylsalizylsäure-Derivate als Antipyretika sind kontraindiziert.
• Die RT-PCR ist der diagnostische Goldstandard zu Beginn der Symptome, im Allgemeinen gilt nun allerdings der Antigen-/Antikörperschnelltest als diagnostischer Standard der ersten Wahl. IgG- und IgM-Titerbestimmungen können durch Kreuzreaktionen mit anderen Flaviviren-Gattungen oder deren Impfungen (FSME, Japanische Enzephalitis, Gelbfieber, Zika, West-Nil-Virus) falsch positiv sein.