Vor mehr als 20 Jahren wurde nachgewiesen, dass ACE-Hemmer eine kardioprotektive Wirkung haben. In 2004 stellte sich in der VALUE Studie fest, dass in der Studie die Myokardinfarkte (MI) 19% häufiger in der Valsartangrupe als in der Amlodipingruppe auftraten. Diese führte zum zum sogenannten "MI Paradoxon" der ARBs, nämlich, dass diese, obwohl sie den Blutdruck senken, das Risiko für MI nicht verringern, oder vielleicht sogar erhöhen könnten. Mittlerweile wurden jedoch eine Menge, solider Outcome Studien veröffentlicht, welche dieses MI Paradoxon der ARBs in Frage stellen, wie wir schon vor gut einem Jahrzehnt konstatieren konnten. Die Tatsache, dass nun viele von uns immer noch vorwiegend ACE Hemmer verschreiben, kann wohl damit zu tun haben, dass im Klinikalltag noch und noch doziert wurde, dass diese Substanzklasse einzigartige kardioprotektive Eigenschaften aufweise. Dem ist sicher heute nicht mehr so; die aktuelle Datenlage zeigt, dass ACE Hemmer und ARBs in puncto Effizienz und Ergebnissen gleichwertig sind, aber eben in Hinblick auf die Nebenwirkungen nicht. In letzter Konsequenz heisst das, dass es heutzutage keinen triftigen Grund mehr gibt, unsere Patienten, den schädlichen Nebenwirkungen von ACE Hemmern auszusetzen.