Die Therapie des ischämischen Schlaganfalles konnte in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich verbessert werden. Bestrebungen, eine optimale Behandlung möglichst vielen Patientinnen und Patienten zugutekommen zu lassen, sind daher sehr zu begrüssen. Die in dieser Ausgabe in Form von Empfehlungen publizierte Revision der Richtlinien von 2012 für Stroke Units und Stroke Centers wird diesem Ziel aber nicht in optimaler Weise gerecht.
Die nachfolgenden Empfehlungen umfassen die angepassten Zertifizierungskriterien für Stroke Units und Stroke Centers in der Schweiz und stellen eine Revision der letztmals 2012 an dieser Stelle publizierten Richtlinien und Anforderungsprofile dar.
Warum gehört eine sorgfältige anamnestische und, wenn diese «ungeklärt bleibt», auch laboranalytische Abklärung des Impfstatus nicht zum Standard-Repertoire einer sorgfältigen Differentialdiagnostik eines ungeklärten Infektionsgeschehens bei einer ansonsten völlig gesunden Patientin?
Ein 83-jähriger Patient mit Morbus Parkinson wurde mit allgemeiner Schwäche und respiratorischer Partialinsuffizienz auf die Notfallstation zugewiesen. Die Ehefrau berichtete, dass der Patient seit dem Vortag gehustet, sich aber ansonsten gut gefühlt habe. Am Vorstellungstag sei eine allgemeine Schwäche aufgefallen. Als er seine Parkinson-Medikation nicht mehr schlucken konnte, habe sie den Rettungsdienst alarmiert.
Eine 58-jährige Patientin wurde mit der Sanität auf die Notfallstation zugewiesen. Die Angehörigen berichteten, sie sei am Vortag positiv auf COVID-19 getestet worden und habe sich daraufhin im Schlafzimmer selbstisoliert. Am Eintrittstag habe sie jedoch den ganzen Vormittag tief geschlafen und kaum auf Ansprache reagiert.
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