EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG
Münchensteinerstrasse 117
CH-4053 Basel
+41 (0)61 467 85 44
support[at]swisshealthweb.ch
www.swisshealthweb.ch
Publiziert am 08.11.2017
Tabelle 1: Swissnoso-Module zur Prävention Healthcare-assoziierter Infektionen (HAI) (adaptiert nach www.swissnoso.ch). | |
Modul | Ziel |
Überwachung postoperativer Wundinfektionen* | Verminderung der Häufigkeit postoperativer Wundinfektionen durch geeignete Massnahmen und regelmässige Kommunikation der Überwachungsergebnisse |
Prävention postoperativer Wundinfektionen | Adhärenz von 90% bei drei elementaren Massnahmen der Prävention: Haarentfernung, präoperative Hautdesinfektion und Antibiotikaprophylaxe |
Überwachung der Handhygiene-Adhärenz («CleanHands») | Nachhaltige Verbesserung der Handhygiene-Adhärenz in den Institutionen |
Erhebung der Prävalenz von HAI und des Einsatzes antimikrobieller Mittel in Schweizer Akutspitälern 2017 | Abschätzung des Ausmasses von HAI und des Einsatzes von Antibiotika in Schweizer Akutspitälern |
Charakterisierung der Patientinnen und Patienten, der invasiven Verfahren, der Infektionen sowie des Antibiotikakonsums | |
Darstellung der allgemeinen Aspekte der Schlüsselstrukturen und der Abläufe zur Prävention von HAI und antimikrobieller Resistenz | |
Datenvergleich zwischen der Schweiz und den übrigen europäischen Ländern | |
«progress! Sicherheit bei Blasenkathetern»** | Verminderung der Einsatzhäufigkeit und -dauer von Blasenkathetern sowie Erhöhung der Sicherheit bei der Einlage |
* Im Auftrag des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) ** Von Patientensicherheit Schweiz und Swissnoso gemeinsam lanciertes Programm |
Tabelle 2: Kernkomponenten der Programme zur Infektionsprävention und -kontrolle in den Einrichtungen zur Akutversorgung (adaptiert nach [10]). | |
Kernkomponente | Empfehlung |
1. Programme zur Infektionsprävention und -kontrolle | Spezielles Team für Infektionsprävention und -kontrolle (pro 100 bis 250 Betten sollte 1 Vollzeitäquivalent zur Verfügung stehen, abhängig von der Komplexität der Versorgungsfälle in der Institution) |
Auf der lokalen Epidemiologie basierende Ziele | |
Prioritäten werden aufgrund einer Risikobewertung festgelegt | |
Unterstützung durch Mikrobiologielabor | |
2. Empfehlung bewährter Praktiken | Bereitstellung evidenzbasierter, an die lokale Praxis angepasster Empfehlungen |
Förderung der Empfehlungen | |
Überwachung der Umsetzung der Empfehlungen | |
3. Aus- und Weiterbildung | Massnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle: Ausbildung und Sensibilisierung des gesamten Personals |
Einbeziehung neuer Mitarbeiter | |
Regelmässige Weiterbildung | |
Überprüfung der Kenntnisse | |
4. Überwachung | Überwachung: – der Healthcare-assoziierten Infektionen – der Antibiotikaresistenzen – der Epidemien – der Verfügbarkeit alkoholischer Händedesinfektionsmittel |
Bewertung der Wirksamkeit der Massnahmen | |
Übermittlung der Ergebnisse an die Direktionen und die betroffenen Abteilungen | |
Bewertung der Qualität der Überwachungsdaten | |
5. Multimodale Strategien | Multimodale Massnahmen |
Förderung der Patientensicherheit | |
Einbindung der Führungskräfte und der Personen mit Vorbildwirkung in der Institution | |
Integration in die Strategie zur Qualitätssteigerung | |
6. Überprüfung der Praktiken mit Feedback | Management von Anpassungen |
Einbindung der betroffenen Akteure durch direktes Feedback und Kommunikation der Ergebnisse | |
Einrichtung von Partnerschaften, multidisziplinären Arbeitsgruppen und Netzwerken | |
7. Struktur- und Personalressourcen | Einhaltung der Aufnahmekapazität der Abteilung |
Einhaltung der Personalbesetzung | |
8. Umfeld | Sicherstellung eines sauberen Umfelds |
Bereitstellung des Materials, das zur Umsetzung der Massnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle nötig ist |
Tabelle 3: Prävention katheterassoziierter Bakteriämien (adaptiert nach [18]). | |
Vor der Einlage | Ausbildung des Personals |
Liste mit Indikationen | |
Tägliche Chlorhexidin-Wäsche* | |
Während der Einlage | Handhygiene |
Desinfektion der Insertionsstelle mit einem alkoholischen Chlorhexidin-Antiseptikum | |
Einlage zentraler Venenkatheter (ZVK) – Checkliste ZVK-Einlage – Sterile Barrieren (Haube, Maske, Schürze, Handschuhe) – Femoralen Zugang meiden – Sonografisch gesteuerter Zugang jugulär | |
Nach der Einlage | Mind. eine Pflegeperson pro Patient* |
Desinfektion vor jeglicher Manipulation | |
Tägliche Prüfung der Indikation | |
Verbandkontrollen | |
Wechsel des Infusionssets alle 96 h | |
Epidemiologische Überwachung | |
* Gilt für Intensivstationen |
Veröffentlicht unter der Copyright-Lizenz.
"Attribution - Non-Commercial - NoDerivatives 4.0"
Keine kommerzielle Weiterverwendung ohne Genehmigung.
See: emh.ch/en/emh/rights-and-licences/
Mit der Kommentarfunktion bieten wir Raum für einen offenen und kritischen Fachaustausch. Dieser steht allen SHW Beta Abonnentinnen und Abonnenten offen. Wir publizieren Kommentare solange sie unseren Richtlinien entsprechen.